23. Juni 2021

FrauenLeben

Michaela Eibel

Michaela Eibel

aus Stein bei Loipersdorf, Unternehmerin, Mama, kreative Hexe, mutig und selbstbewusst

Ich, Michaela Eibel, genannt Michi, 43, Mama von Tara. Sie steht an erster Stelle. In diesem Beitrag wie auch sonst in meinem Leben. Frech, wild, wunderbar und ihres Zeichens bald 12-jähriger Wirbelwind, der mich tagtäglich auf die Probe stellt, mich inspiriert und mir jeden Tag zeigt, was Liebe ist. Ein Mädchen, das stark ist, forsch voranschreitet und meinen Mut teilt. Den Mut, Dinge anzugehen. Denn…

Man muss die Dinge tun. Jetzt.
Ich bin Mama. Und ich bin Chefin. Das ist nichts Besonderes und nichts Gewöhnliches. Nichts Außergewöhnliches und nichts Alltägliches. Eine Herausforderung ist es allemal. Tagtäglich. Aber es funktioniert. Weil ich es einfach tue. Dinge anzugehen und umzusetzen, ist nicht nur meine Lebensphilosophie, sondern auch mein Job. Seit zwölf Jahren leite ich eine Marketingagentur. Ansässig in der Fürstenfelder Hauptstraße, 15 feste Mitarbeiter und unzählige Freelancer. Von grafischen Leistungen über Textarbeit bis hin zur Web Programmierung reicht unser breites Portfolio. Als One-Woman-Show gestartet betreuen wir derzeit 20 laufende Social Media Kunden, im April diesen Jahres haben wir unglaubliche zwölf Websites online gebracht. Stichwort: Man muss die Dinge tun. Check.
In meinen Startzeiten auf die Hotellerie fokussiert unterstützen und begleiten wir heute eine bunt gemischte Kundenschar. Als Umsetzer. Im besten Falle langfristig. Als „partner in crime“. 2019 sind wir der Hotelmarketing Gruppe beigetreten, einer im Franchise-Prinzip arbeitenden Vereinigung von Partner-Büros in Wien, Graz, Mattersburg, Schladming, Bregenz, Auerbach, Leipzig, St. Gallen und eben Fürstenfeld, die vor allem inhabergeführte Hotels in der DACH-Region betreut. Viele der angebotenen Dienstleistungen aus den Bereichen Grafik, Content, Web und Social Media übernehmen in puncto Ausführung wir hier am Standort Fürstenfeld und fungieren so als Systemdienstleister für die ganze Gruppe – eine spannende Aufgabe, die uns über den Tellerrand blicken und den Weitblick im Tourismus behalten lässt.
Wie die Agentur heißt? Der M-Effekt. Das M steht dabei für Michi, Marketing, Mut, Motivation. Ein Name, der Programm ist. Heute wie damals.

Man muss die Dinge tun. Das dachte ich mir auch zu Beginn meiner Karriere.
Damals. Klingt irgendwie mächtig. Und ist in der Tat ja auch schon eine Weile her. Im Schnelldurchlauf sah meine bisherige Karriere so aus: in der Therme Loipersdorf habe ich den Beruf der Restaurantfachfrau erlernt, bevor ich im Anschluss auf Saison in der Flachau, und danach im Quellenhof in Bad Waltersdorf an der Bar tätig war. Dort bin ich wieder auf Wolfgang Riener getroffen – damals mein Chef in der Therme –, der mich dann im zarten Alter von 19 Jahren als Gastronomieleiterin ins Hotel Thermenblick Loipersdorf (heute Maiers Kuschelhotel) holte. Dort konnte ich mich voll austoben, habe nebenbei eine wirtschaftliche Ausbildung gemacht und wurde so – ohne dass meine Eltern ein eigenes Hotel besaßen – mit 21 Jahren zur jüngsten Hoteldirektorin Österreichs befördert. Fünf Jahre habe ich den Job gemacht, Tag und Nacht gearbeitet – und immens viel gelernt. Von dieser Station ging es weiter ins benachbarte Life Resort. Über ein Jahr lang habe ich dessen Aufbau aus dem Baucontainer heraus begleitet und das Hotel im Anschluss geführt. Nächster Stop: Stegersbach. Neben der Führung des Hotels war ich hier bereits mit dem Marketing für Hotel, Therme und Golfplatz betraut. Und in mir reifte ein Traum: der Traum, ein eigenes Hotel zu pachten. Es sollte – dieses eine Mal – bei einem Traum bleiben. Denn glücklicherweise – wie ich heute rückblickend sagen kann – ist mir eine liebe Wegbegleiterin und Freundin mehr oder minder dazwischengegrätscht. Friederike Vass, kurz Fritzi, langjährige Direktorin des Hotels Das Eisenberg in St. Martin an der Raab. Ich erinnere mich noch genau an das Telefonat:
Fritzi: „Michi, kannst du mich nicht in Sachen Marketing unterstützen?“
Ich: „Du, ich hab‘ das nicht studiert, aber reden wir mal, was du brauchst.“
Gesagt. Getan. Der Rest ist Geschichte. Hochschwanger gründete ich eine Werbeagentur und Unternehmensberatung für Tourismus und Hotellerie mit Sitz in einem kleinen Büro in meinem Wohnhaus in Unterlamm. Der Startschuss in meine Selbstständigkeit. Anfangs arbeitete ich mit anderen Agenturen zusammen, 2014 stellte ich dann Martin als ersten Grafiker an, bald kam Conny als Texterin ins Team. Wo wir heute stehen, ist bekannt. Fritzi und Das Eisenberg betreuen wir noch immer.

Man muss die Dinge tun. Mit Biss und Ideen.
Was mich bis hierher hat kommen lassen?
Stichwort: Ideen. „Ich hab‘ da eine Idee.“ Hört man öfter von mir. Meine Mitarbeiter*innen juxen schon immer, wenn ich durch die Tür komme und den Satz laut ins Büro rufe. Ideen sind mein täglich Brot. Meistens kommen mir neue Ideen beim Sport: Wenn ich beim Yoga im Kopfstand buchstäblich die Perspektive wechsle. Wenn ich beim Laufen mit meiner Labrador-Dame Khira die Natur um mich herum bewusst wahrnehme. In Ruhe, nur ich und mein Puls. Dann sprudle ich vor Ideen, die ich ungefiltert weitergebe und aus denen wir im Team Kreatives basteln, Neues, Innovatives. Da wären wir auch direkt schon beim nächsten Thema.
Stichwort: Teamwork. Ich bin ein Teamplayer. Das war ich früher, als ich mit Anfang 20 die Loipersdorfer Damenfußballmannschaft gründete und das bin ich auch heute noch. Meine Mitarbeiter*innen verlassen sich auf mich und ich mich auf sie. Das funktioniert. Grundsätzlich hatte ich schon immer gerne Menschen um mich – vermutlich eine natürliche Entwicklung, wenn man quasi in einem Buschenschank aufgewachsen ist. Ich vernetze gerne, bringe Leute zusammen. Eine Eigenschaft, die mir meine Tante erst kürzlich als von meinem Vater vererbt attestierte. Für mich ein schöner Gedanke. Acht Jahre war ich alt, als ich ihn verloren habe. Ein Verlust, der mich in vielerlei Hinsicht stark geprägt hat – und sicher stark hat werden lassen.
Stichwort: Fairness. Im wahrsten Sinne über Nacht musste ich nach dem Tod meines Vaters erwachsen sein, mithelfen – tun. Das verändert und macht demütig. Früh musste ich selbstständig sein, selbst Entscheidungen treffen. Auch wenn man aus der Komfortzone geholt wird und mitnichten unliebsame Entscheidungen treffen muss, ist es für mich wichtig, dass es fair zugeht, dass Dinge auf Augenhöhe passieren. Am Ende des Tages musst du morgens mit ruhigem Gewissen in den Spiegel schauen können. Das gilt für Privates wie für Berufliches. Heute wie auch in der Zukunft.

Man muss die Dinge tun. Auch in Zukunft.
Was ich sonst noch so in Zukunft machen möchte? Da gibt es schon ein ganz besonderes Szenario in meinem Kopf: Ich, 50, viel weniger am arbeiten, sondern die Welt erkundend, ohne Ziel, ich lasse mich treiben, lerne zu meditieren, innere Ruhe zu finden. Und ich nehme Geigen-Unterricht. Kein Schmäh. Und glaubt mir, ich zieh’s durch. Denn ich bin eine Frau der Tat.